Die energetische Sanierung denkmalgeschützter Häuser zahlt sich aus

Ein historischer Bauernhof, eine elegante Jugendstil-Villa oder ein reich verziertes Fachwerkhaus – viele Deutsche schätzen das Wohnen in Altbauten. Häufig stehen diese Gebäude unter Denkmalschutz. Soll das denkmalgeschützte Haus energetisch saniert werden, müssen Bewohner einiges beachten. Wir verraten Ihnen, wie Sie den Energieverbrauch Ihrer denkmalgeschützten Immobilie optimal verringern, ohne dass es seinen historischen Charme verliert.

Rund eine Million Gebäude in Deutschland stehen unter Denkmalschutz. Dieser ist im Denkmalrecht, das je nach Bundesland variiert, verankert. Planen Besitzer ihr denkmalgeschütztes Haus zu sanieren, sollten sie die lokale Denkmalschutzbehörde von Beginn an in ihre Sanierungspläne einbeziehen. Jede bauliche Veränderung muss nämlich von der Behörde genehmigt werden. Da jedes denkmalgeschützte Haus ein Unikat ist, können sich die Auflagen für eine Sanierung von Gebäude zu Gebäude stark unterscheiden. Es empfiehlt sich daher die Sanierung durch einen Denkmalschutzexperten begleiten zu lassen. Erfahrene Experten, die Ihnen gute Tipps für die optimale Sanierung geben und Ihnen Fachfirmen empfehlen können, finden Sie unter anderem beim jeweiligen Landesamt für Denkmalschutz oder der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

© Rainer Sturm / pixelio.de

Denkmalgeschütztes Haus sanieren: Jedes Gebäude ist ein Unikat

Denkmalgeschütze Gebäude haben auf viele Menschen eine anziehende Wirkung, denn sie besitzen aufgrund ihrer hohen Individualität einen unverwechselbaren Charme. Reich verzierte Außenwände oder hohe Decken steigern den Wohnkomfort zusätzlich. Doch mit Blick auf die monatlichen Nebenkosten zeigt sich häufig ein bedeutender Nachteil von denkmalgeschützten Häusern: Die Energiekosten sind oftmals sehr hoch. Um diese deutlich zu reduzieren, bietet sich eine energetische Sanierung an.

Diese kann eine Vielzahl von Maßnahmen umfassen: vom Austausch der Heizungsanlage, Fenster und Türen über den Einsatz einer Photovoltaikanlage bis hin zur Dämmung von Außenwänden, Dach und Keller. Bei denkmalgeschützten Häusern sind jedoch nicht alle Maßnahmen umsetzbar. Denn häufig tritt der Wunsch nach optimaler Energieeffizienz in Konflikt mit den Auflagen zum Erhalt der Bausubstanz. Mit der Unterstützung von Experten können Immobilienbesitzer beides erreichen.

Fassadendämmung: Bausubstanz erhalten, Energieverbrauch reduzieren

Bei der energetischen Sanierung denkmalgeschützter Häuser steht insbesondere die Fassadendämmung im Fokus, denn über die häufig ineffizient gedämmten Wände geht ein Großteil der erzeugten Wärme an die Umwelt verloren. Dies führt zu hohen Heizkosten. Dämmungen im Bereich Außenwände, Keller und Dach können den Energieverbrauch deutlich senken.

Soll die Fassade im Urzustand beibehalten werden, ist eine Dämmung der Außenwände nicht möglich. Als Alternative bietet sich die Innenwanddämmung mit Calciumsilkat- oder Mineraldämmplatten an. Sie können die Feuchtigkeit in der Raumluft gut regulieren, sodass nach der Dämmung keine Bildung von Schimmel zu befürchten ist. Da eine Innendämmung in der Regel mit dem vorübergehenden Auszug der Bewohner verbunden ist, sollte immer überprüft werden, ob eine Außenwanddämmung vollständig ausgeschlossen ist. Bei einer Blockrandbebauung ist häufig nur die Fassade zur Straße liebevoll verziert, alle anderen Außenwände sind dagegen lediglich verputzt. In diesem Fall können die nicht öffentlich sichtbaren Wände oftmals problemlos von außen gedämmt werden. Wichtig ist, dass die verwendeten Materialien aufeinander abgestimmt werden, wenn Sie die Wände ihres denkmalgeschützten Hauses sanieren möchten.

Unproblematisch dagegen sind zumeist Dämmarbeiten an Keller und Dach, da sie den Zustand des Hauses nicht sichtbar verändern. Entscheiden sich Immobilienbesitzer gegen eine Fassadensanierung, können die Dämmarbeiten an Keller und Dach die geringen Dämmwerte der unsanierten Außenwände in gewissem Umfang kompensieren.

Problemloser Umstieg auf klimafreundliche Heizanlagen

Große Einsparpotenziale bietet auch der Austausch der alten Heizanlage. Dieser ist bei der Sanierung eines denkmalgeschützten Hauses in der Regel problemlos möglich. Ein Umstieg auf energieeffizientere Heizmöglichkeiten wie Brennwertkessel, Pelletheizung oder Wärmepumpe minimiert nicht nur den Energieverbrauch des Hauses und ist damit bares Geld wert, er fördert ebenfalls den Klimaschutz.

Eine weitere umweltschonende Möglichkeit, um Energie einzusparen, ist die Installation einer Photovoltaikanlage, mit der Hausbesitzer ihren eigenen ökologischen Strom erzeugen können. Im Gegensatz zum Heizungsaustausch kann die Denkmalschutzbehörde hier einen Riegel vorschieben, wenn die Photovoltaikanlage das Erscheinungsbild des Denkmals zu stark verändert. Besitzer von denkmalgeschützten Häusern können ihre Chancen auf eine Genehmigung dadurch erhöhen, dass sie die Photovoltaikanlage nur auf der nicht öffentlich einsehbaren Seite des Daches installieren

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KfW-Förderung für die Sanierung denkmalgeschützter Häuser

Eine energetische Sanierung denkmalgeschützter Häuser ist häufig mit hohen Investitionen verbunden, da der Einsatz bestimmter Handwerkstechniken und die Beschaffung besonderer Baustoffe und Materialien sehr kostenintensiv sein können.

Bei der Finanzierung der Sanierung kann die Förderbank KfW Abhilfe schaffen. Im Rahmen der Programme „Energieeffizient Sanieren – Kredit“ und „Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss“ können Hausbesitzer einen zinsgünstigen Kredit oder einen Zuschuss beantragen, wenn sie ihr denkmalgeschütztes Haus sanieren möchten. Verpflichtend dabei ist allerdings die Baubegleitung und –planung durch einen Energieberater für Baudenkmale. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, die Kosten für den Erhalt und die Sanierung eines denkmalgeschützten Hauses von der Steuer abzusetzen.

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