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Pellets, Öl oder Gas: Mit welchem Brennstoff können Hausbesitzer besonders kostengünstig und energiesparend heizen?

Die Wahl eines Brennstoffes beeinflusst nicht nur die zukünftigen Kostenaufwendungen für ein warmes Eigenheim, sondern auch die Möglichkeit, nachhaltig und energiesparend heizen zu können. Sowohl Öl als auch Gas oder Holzpellets warten dabei mit einigen Vor- und Nachteilen auf.

Gasheizungen sind in Deutschland nach wie vor die Wärmequelle Nummer eins. Rund fünfzig Prozent aller Haushalte setzen auf den unsichtbaren Brennstoff, während knapp ein Viertel die Ölheizung bevorzugt. Der nachwachsende Rohstoff Holz in Form von Pellets ist zwar auf Platz vier zu finden, mit einer Verbreitung von gerade einmal 5,5 Prozent jedoch kaum nennenswert. Unser Direktvergleich zeigt, ob die klassischen Wärmelieferanten zu Recht die Nase vorn haben oder ob regenerative Energieträger wie Holzpellets zu favorisieren sind.

Lagerung der Brennstoffe

Wer mit Öl oder Holzpellets heizen will, ist zwar nicht direkt von einem Energieversorger abhängig, muss dafür aber Platz für die Lagerung eines ausreichenden Vorrats bereithalten. Ein gängiger 3.000-Liter-Tank für ein Einfamilienhaus findet idealerweise im Keller einen Stellplatz. Alternativ besteht die Möglichkeit, einen Erdtank im Garten zu vergraben, was jedoch mit zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen und Kosten einhergeht. Ganz ähnlich sieht es bei der Lagerung von Holzpellets aus, die im Verhältnis etwas weniger Platz benötigen, dafür aber unbedingt vor Feuchtigkeit geschützt werden müssen und durch ihren Eigengeruch ebenso wie Öl einer Belüftung bedürfen. Sofern die entsprechende Infrastruktur in Form eines Gasanschlusses vorhanden ist, gewinnt in Bezug auf die Praktikabilität klar die Gasheizung: Speichermöglichkeiten und damit einhergehende Raumanpassungen werden nicht benötigt. Nachhaltig und energiesparend heizen beginnt bereits mit den finanziellen und zeitlichen Aufwendungen für die Installation der Anlage, sodass der erste Energie-Punkt an die Gasheizung vergeben wird.

Tatsächlich erbrachte Leistung

Gerade bei einer Modernisierung veralteter Heizanlagen stehen vor den Gedanken an die Umwelt wirtschaftliche Überlegungen in Bezug auf die Kosten-Nutzen-Rechnung. Hier entscheidet nicht allein der günstigste Einkaufspreis der Rohstoffe, sondern vor allem seine Effektivität in Bezug auf die Wärmeerbringung. Werfen wir zunächst einen Blick auf den Heizwert unserer drei Kandidaten:

Brennstoff Heizwert
Gas 10,1 kWh pro Kubikmeter
Öl 9,8 kWh pro Liter
Pellets 4,8 kWh pro Kilogramm

Schnell fällt auf, dass ein direkter Vergleich aufgrund der verschiedenen Maßeinheiten nur bedingt möglich ist, sodass der Nutzungsgrad zum Effektivitätsvergleich herangezogen werden sollte. Er gibt die Energieausbeute, also das Verhältnis zwischen eingesetzter und abgegebener Energiemenge im Zeitverlauf an:

Brennstoff Nutzungsgrad
Gas 85 %
Öl 75 %
Pellets 75 %

Die Tabelle zeigt, dass Verbraucher mit Gas am ehesten energiesparend heizen können, indem der höchstmögliche Ertrag aus dem Brennstoff herausgeholt wird. Die Gasheizung fährt somit ihren zweiten Energie-Punkt ein.

Was ist mit der Nachhaltigkeit?

Sowohl Öl als auch Gas zählen zu den fossilen Brennstoffen, die im Laufe mehrerer Millionen Jahre aus abgestorbenen Pflanzen und Tieren entstanden sind und auf Kurz oder Lang vollends aufgebraucht sein werden. Bis wann die Ressourcen tatsächlich noch ausreichen, ist schwer einzuschätzen, zumal vermutlich noch unzählige bisher unentdeckte Reserven auf der Erde vorhanden sind. 

Dennoch sind vor allem Wissenschaft und Politik bestrebt, den Verbrauch dieser Energieträger zu reduzieren und die Nutzung regenerativer Materialien zu fördern. Zwar können Hausbesitzer heutzutage mithilfe moderner Technologien auch mit Öl- und Gasheizungen überaus energiesparend heizen, sie verbrauchen dadurch jedoch die knappen Güter. In unserem Dreigestirn bestehen lediglich Holzpellets aus einem nachwachsenden Rohstoff und werden zudem in neunzig Prozent der Fälle aus Hackschnitzeln oder Spänen hergestellt, die in einem Sägewerk als Nebenprodukt anfallen und bis vor einigen Jahren als nutzloser Abfall entsorgt wurden. Somit geht dieser Energie-Punkt ganz klar an die Holzpellets.

© Grey59 / pixelio.de

Umweltverträglichkeit der Energieträger

Die Berechnung der CO2-Bilanz eines Brennstoffes hängt von mehreren Faktoren ab und bildet ein komplexes Konstrukt gekoppelter Einflüsse. So müssen auch der Abbau der Rohstoffe, die Herstellung des eigentlichen Endproduktes sowie der Transport zum Kunden eingerechnet werden. Eine genaue Bestimmung hängt somit sowohl vom Lieferanten als auch von der Infrastruktur der Nutzer ab und variiert dementsprechend mehr oder weniger stark. Doch bereits die reine Betrachtung des CO2-Ausstoßes eines Energieträgers während seiner Verbrennung bezogen auf die damit erreichte Leistung zeigt eine klare Hierarchie:

Brennstoff CO2-Menge pro kWh
Öl 318g
Gas 247g
Pellets 0g

Anmerkung: Natürlich wird bei der Verbrennung von Holzpellets ebenfalls Kohlenstoffdioxid ausgestoßen, jedoch nur so viel, wie der Baum im Laufe seines Lebens absorbiert und zu Sauerstoff umgewandelt hat. Dieser Kreislauf führt dazu, dass die Bilanz im Endeffekt Null beträgt, zumal der Baum auch im Falle seiner natürlichen Zersetzung denselben CO2-Anteil freigesetzt hätte, wie bei seiner vorzeitigen Verbrennung, was den Holzpellets einen weiteren Energie-Punkt einbringt.

Fazit: Welcher Brennstoff eignet sich am besten, um kosten- und energiesparend heizen zu können?

Mit einem Punkt Vorsprung hat die Pelletheizung den Vergleich der Brennstoffe gewonnen. Sowohl die Kostenpersepektive als auch die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit des natürlichen Energieträgers machen ihn zu einem überzeugenden und zukunftsorientierten Wärmelieferanten mit dem Hausbesitzer energiesparend heizen, bares Geld sparen und die Natur schützen können. Mit Pluspunkten für die Praktikabilität und der leicht besseren Wärmeausbeute belegt die Gasheizung einen guten zweiten Platz, sollte aber mit Blick auf die Ressourcenschonung nur mit der entsprechenden Technik und der bewussten Koppelung mit regenerativen Systemen eingesetzt werden.

Bildnachweis © Grey59 / pixelio.de

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